In der Welt der Kunst geht es nicht nur um Ästhetik und Ausdruck, sondern auch um Genauigkeit –
insbesondere wenn es um die Maße von Kunstwerken geht. Für Künstler, Galeristen und Kunstliebhaber ist es von zentraler Bedeutung, dass die Dimensionen eines Werkes präzise angegeben werden, um Missverständnisse zu vermeiden und die Präsentation zu optimieren. Doch wie benennt man die Maße eines Kunstwerkes korrekt?
Die Konvention in fast allen Bereichen – ob in der Architektur, im Produktdesign oder bei alltäglichen Gegenständen – ist die Reihenfolge Breite gefolgt von Höhe und Tiefe.
Die Kunstwelt jedoch, die bekannt dafür ist, nach ihren eigene Regeln zu spielen, hält sich nicht an diese Norm. Hier wird zuerst die Höhe und dann die Breite genannt.
Diese kleine, aber feine Unterscheidung ist essenziell für die korrekte Präsentation eines Kunstwerks auf Webseiten, in Katalogen oder bei der Beschriftung. Falsch angegebene Maße können zu einer Vielzahl von Problemen führen, von der fehlerhaften Darstellung auf Webseiten bis hin zu Irrtümern beim Kauf. Für einen Künstler könnte dies bedeuten, dass er alle Angaben mühsam korrigieren muss – eine Vorstellung, die kurzzeitig Panik auslösen kann.
Doch warum ist diese Information so schwer zu finden? Selbst eine ausgiebige Suche im Web kann zuweilen fruchtlos bleiben. Weder Kunsthochschulen noch Online-Tutorials bieten klare Anleitungen zur Bemaßung von Kunst. Doch ein Blick in die Praxis großer Online-Kunstgalerien wie Singulart, Artes, Artsper und LUMAS liefert Gewissheit: Die Bemaßung von Kunstwerken wird stets mit Höhe vor Breite angegeben.
Um ganz sicherzugehen, kann es hilfreich sein, eine Expertenmeinung einzuholen. Die Rückmeldung einer renommierten Persönlichkeit wie Sylvia Weber, der Direktorin der Sammlung Würth, ist in ihrer Klarheit nicht zu übertreffen: Höhe vor Breite. Es ist diese Klarheit, die die Kunstwelt in ihrer sonst so vielfältigen und manchmal verwirrenden Praxis braucht.
Diese Vorgehensweise hat ihren Ursprung möglicherweise in der Art und Weise, wie Kunst traditionell betrachtet wird: Vertikal orientiert, ähnlich der menschlichen Figur. So wird ein Porträt in der Regel auch zuerst in seiner Höhe wahrgenommen. Es geht dabei vielleicht auch um eine Art der 'Respektbezeugung' gegenüber dem Kunstwerk, indem man es in seiner 'vollen Statur' erfasst, beginnend mit der Höhe.
Für alle, die sich nun fragen, wie die Tiefe in diese Reihenfolge passt: Sie wird zuletzt angegeben und ist besonders bei dreidimensionalen Werken von Bedeutung.
Wie immer freue ich mich über Anregungen und Kommentare, direkt hier unter dem Post oder per E-Mail an info@karindoering.de
Meine Kunstwerke sind hier zu finden: https://www.karindoering.de/onlinegalerie
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